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Dem Historiker Spyridon Trikoupis zufolge fand der erste Kriegsrat der Gemeinde Eurostini  zur griechischen Revolution 1821 in der Kirche des Agios Georgios statt

Die Kirche des Agios Georgios

Die Kirche des Agios Georgios (Heilige Georg) von Zacholi ist der Beweis für einen großen Willen, den wahren Glauben und gemeinsame Stärke. Die imposante Kirche mit ihren 17 Kuppeln, die in 39 Tagen erbaut wurde, ist in ganz Griechenland bekannt und einen Besuch wert.

Was in der breiten Öffentlichkeit nicht so bekannt ist, ist die Tatsache, dass diese Kirche drei Altäre aufweist.  Normalerweise hat eine orthodoxe Kirche nur einen Altar, hier jedoch sollten die drei Altäre auch drei Gottesdienste am selben Tag hintereinander ermöglichen. Der mittlere Altar ist dem Agios Georgios geweiht, der rechte (südliche) dem Agios Dimitrios, der linke (südliche) den Heiligen Konstantin und Helena.

Aber lassen Sie uns die Geschichte von Anfang an erzählen  ...

Warum wurde die Kirche in 39 Tagen erbaut?

Zacholi war im 18. Jahrhundert besonders bevölkerungsreich und  auch wohlhabend. Das Dorf selbst hatte aber als christliche Stätte nur eine kleine Kapelle zur Verfügung. Um dem Zuwachs seiner Bevölkerung und den Bedürfnissen der Einwohner gerecht zu werden, musste etwas geschehen. Die Zeit war reif dafür.

Ohne lange zu überlegen, stellten die Zacholiten ein Komitee von sechs Personen zusammen. Dieses machte sich auf den Weg nach Korinth auf. Ihr Ziel war es, die Genehmigung für den Bau eines prächtigen Tempels von Kiamil Bey – dem Gouverneur von Korinth -  zu erhalten. Sie hatten von diesem geträumt und waren bereit, ihn mit den Türken zu teilen. Der Plan für die Kirche mit 17 Kuppeln existierte bereits. Kiamil hieß sie willkommen und bot ihnen sogar reiche Geschenke an, wie es der Brauch verlangte.

Was die Genehmigung betraf, so erteilte er sie sofort. Kiamil stellte jedoch eine Bedingung, die die Schwierigkeiten der Zacholiten erkennen lässt. Welche war das? Er wies sie darauf hin, dass sie vierzig Tage Zeit hatten, um die Kirche zu bauen. Sollte dies nicht gelingen, würde die Kirche abgerissen werden und eine Moschee an ihre Stelle gebaut werden.  (Die  Dekoration war in der Vereinbarung nicht berücksichtigt).

Kurz gesagt, der türkische Befehlshaber wollte sicherstellen, dass die zu bauende Kirche weder besonders groß noch besonders erwähnenswert ist.

Die Arbeiten beginnen und die Kirche wird fertiggestellt!

Mit der schriftlichen Genehmigung in der Hand kehrten die Mitglieder des Komitees nach Zacholi zurück und berichten ihren Landsleuten, was mit Kiamil Bey besprochen wurde. Nach langen Diskussionen beschließen sie dann gemeinsam, die Kirche in Eigenarbeit zu errichten. Es war eine schwierige Aufgabe, aber die Männer waren entschlossen, mit den Baumaterialien, denen ihnen der Ort selbst lieferte, zu bauen.  Der Überlieferung nach waren es 24 Baumeister, während ein griechischer Ingenieur und ein Türke als Aufseher eingesetzt wurden, um die Einhaltung der Vereinbarung zu gewährleisten.

So wurde am 1. Juni 1811 mit dem Bau der Kirche von Agios Georgios begonnen und am 8. Juli desselben Jahres wurde er abgeschlossen.

Was die Architektur betrifft ...

Die Kirche des Agios Georgios ist im Stil einer Basilika  erbaut. Das Dach hat insgesamt 17 Kuppeln, von denen sechs auf der einen Seite und die anderen sechs auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche gebaut wurden und die zwölf Apostel symbolisieren. Die Kuppeln in den vier Ecken sind etwas größer und verweisen auf die vier Evangelisten, während die zentrale und imposanteste Kuppel Jesus Christus symbolisiert.

Die „verwunschene“ Zypresse, die die Ikonostase verkleidet

Die gesamte Ikonostase der Kirche wurde aus einer einzigen riesigen Zypresse  geschaffen. Diese stammte aus dem Dorf „Perdikari“ und jeder wusste, dass es dort „spukt“. Die Legende besagte, dass derjenige, der die Zypresse fällt, sterben müsste.

So meldete sich ein alter Mann namens Papamengelopoulos (Koutsogeris) freiwillig, um die ‚Sünde‘  zu begehen. „Ich fälle die Zypresse und kann dann in Ruhe sterben. Ihr baut die Kirche und ich werde auferstehen.“  sagte er und machte sich daran, den Baum zu fällen. Der mutige Großvater blieb unverletzt.

Beherbergung der Griechischen Revolution  von 1821

Dem Historiker Spyridon Trikoupis zufolge fand der erste Kriegsrat der Gemeinde Evrostini  zur griechischen Revolution 1821 in der Kirche des Agios Gregorios statt. Den Vorsitz hatte Theodoros Kolokotronis inne.