Skip to main content
Der Schutzpatron von Xylokastro ist Agios Vlasios

Agios Vlasios

Άγιος Βλάσιος

Der Schutzpatron von Xylokastro ist Agios Vlasios. „Vlasios“ und „Vlasia“ sind Namen, die in unserer Region sehr häufig vorkommen und noch heute an neu getaufte Kinder in unseren Kirchen vergeben werden. Wie also sollte der Patron am zentralen Platz der Stadt fehlen?

Die historische und majestätische zentrale Kirche von Xylokastro, die den Namen des heiligen Märtyrers Vlasios Erzbischof und Wundertäter verehrt, wurde am 11. Februar 1908 gegründet, dem Gedenktag des Heiligen. Ziel war es, dem wundertätigen Heiligen Vlasios, dem Schutzpatron der Hals- und Kehlkopfkrankheiten, die gebührende Verehrung zu erweisen. Einige Jahre später wurde mit dem königlichen Erlass 333/1.4.1966 (Staatsanzeiger 91/26.4.1966) der Heilige offiziell als Patron und Beschützer von Xylokastro anerkannt und seitdem hat die Stadt am 11. Februar einen Feiertag.

Die imposante Kirche und ihre Architektur

Die Kirche wurde mit den Spenden der Familie Notara errichtet und fertiggestellt. Diese Familie hatte sich in Xylokastro niedergelassen und trieb Handel. Zu den großen Wohltätern für die Fertigstellung der Kirche gehörte auch Likourgos Frantzis aus Trikala, Korinth. Bau und Fertigstellung der Kirche dauerten zwei Jahre.

Die Kirche Agios Vlasios Xylokastro ist ein bemerkenswertes Beispiel kirchlicher Architektur, welche im griechisch-byzantinischen Stil erbaut wurde und viele Ähnlichkeiten mit der Kathedrale in Athen aufweist.

Die äußere Pracht der symbolhaften Kirche von Agios Vlasios beeindruckt den Besucher mit ihrem byzantinischen Stil, der achtseitigen hohen Kuppel, den beiden imposanten Glockentürmen und der harmonischen Symmetrie in den Dimensionen (Länge 25 m und Höhe 24 m). Die architektonische Schönheit wird im Inneren durch die schöne Marmorikonostase mit Reliefs ergänzt, die vom berühmten Marmorbildhauer Nikolaos Perantinos nach den Entwürfen von Professor Anastasiou Orlandos gefertigt wurde.

Die Ikonen und die Ikonostase

Bemerkenswert sind die sechs Ikonen der Ikonostase, von denen die Christusikone und die Ikone der Gottesmutter auf 1878 datiert wurden, während die Meisterikone des Heiligen Vlasios, der auf einem Thron abgebildet ist, auf 1879 datiert wurde (alle drei Bilder sind Werke des Malers Athanasiou Sigala).

Die Ikone des Heiligen Johannes des Täufers (oder des Vorläufers) wurde 1880 von Spyridon Chatzigiannopoulos (+1. Januar 1905) geschaffen. Zwei weitere Ikonen erweitern rechts und links die kanonische Anordnung: Der heilige Gerasimos wurde 1934 von der Bruderschaft der Abramäer vom Berg Athos geschaffen; die Ikone des Heiligen Eleftherios (1937) ist das Werk des bedeutenden Ikonenmalers Fotios Kontoglou (1895 – 1965).

Über diese Ikonen zieht sich als Abschluss der Ikonostase ein Architrav mit den Festen des Kirchenjahres, die vom Ikonenmalers  Spyros Vassiliou (1903-1985) geschaffen wurden. Normalerweise finden sich in dieser Reihe die Festtagsikonen von der Verkündigung an Maria, der Geburt Christi, der Beschneidung Christi, der Darstellung im Tempel, der Taufe Christi durch Johannes den Täufer, der Verklärung des Herrn, der Auferweckung des Lazarus, des Einzug in Jerusalem, des Abendmahles, der Kreuzigung, der Auferstehung, der Himmelfahrt Christi, des Pfingstfestes und des Entschlafen der Gottesmutter. Weil in Agios Vlasios diese Feste den langen Architrav nicht ausfüllen, kommen noch weitere Szenen wie Jesus und die Samariterin, die Verspottung Jesu und Thomas' Erkennen des Auferstandenen hinzu.

Die Ikonographie der Kirche und ihr künstlerischer Wert

Der künstlerische Wert der Kirche des Schutzpatrons von Xylokastro, Agios Vlasios, ist jedoch auf ihre berühmte Freskenmalerei zurückzuführen, die noch vor dem Krieg begonnen und 1960 abgeschlossen wurde. Der ikonografische Schmuck der Kirche steht in vollem Einklang mit der architektonischen Pracht der Kirche und wurde von dem Ikonenmaler Spyros Vassiliou (+22. März 1985) in Zusammenarbeit mit Aginor Asteriadis (+17. Dezember 1977) ausgeführt.

Alle Ikonen, die die Kirche von Agios Vlasios schmücken, tragen den persönlichen Stempel des künstlerischen Könnens von Spyros Vassiliou. Besonders originell sind die Kompositionen an den Gewölben im südlichen und nördlichen Kreuzarmes der Kirche, wo der Ikonenmaler Szenen aus dem Leben des wundertätigen Heiligen Vlasios dargestellt hat. Weiterhin beeindruckt die einfühlsame und detaillierte Darstellung der Kreuzigung des Herrn.

Einen gewissen Seltenheitswert haben die Darstellungen der „Segnung der fünf Brote“, des Gleichnisses vom Sämann auf dem vierfachen Ackerfeld und des Gleichnisses der zehn Jungfrauen. Das schönste und eindrucksvollste Werk von Vassiliou befindet sich an der Ostwand der Kirche: die thronende „Gottesmutter, die weiter als der Himmel ist“, da sie Christus, den Sohn Gottes, in ihrem Schoß hält. Sie ist umgeben von zwei Engeln.

Die durch Erdbeben verursachten Schäden und ihre Beseitigung

In den Jahren 1974 und 1981 wurde die historische Kirche Agios Vlasios Xylokastro durch die starken Erdbeben in der Gegend von Korinth schwer beschädigt. Die Erdbeben verursachten große Risse in den Wänden, was dazu führte, dass die monumentale Kirche für Gottesdienste ungeeignet war und etwa dreizehn Jahre lang nicht genutzt werden konnte.

Mit Hilfe des Staates und der Unterstützung der Einwohner der Stadt wurde die Kirche saniert, die Glockentürme restauriert und die berühmte Ikonenmalerei erhalten. So hat die majestätische Kirche Agios Vlasios Xylokastro, die den zentralen Platz der Stadt beherrscht, seit März 1994 wieder ihre Pforten geöffnet, um die Gläubigen zu empfangen, die kommen, um zu beten und um den wundertätigen Schutzpatron der Stadt zu ehren.